Der erste Heimspieltag der Damen des SV Tannheim in der 1. Bundesliga Süd fand vergangenen Sonntag in der Halle in Rot an der Rot statt. Zu Gast waren der TV Unterhaugstett und der TV Niedernhall, die auf eine langjährige erfolgreiche Bundesliga-Karriere zurücksehen können und mit viel Erfahrung in die Saison gehen. Die Mannschaft des SVT, die mit neun Spielerinnen stark aufgestellt war, wurde von vielen Zuschauern unterstützt. Katharina Friedrich muss derzeit verletzungsbedingt mehrere Wochen pausieren und konnte zusammen mit Lena Mertz beide Spiele von außen leiten.
Das erste Spiel bestritt der SV Tannheim gegen den Gast aus dem Nordschwarzwald, TV Unterhaugstett, den die Mannschaft bereits von einem Vorbereitungsturnier kannte. Mit großer Nervosität gingen die Damen in die erste Partie, die durch halblange Angaben und viel Abwehrarbeit im Vorderfeld beherrscht wurde. Schönes Zuspiel von Franziska Kohler ermöglichte, dass die Angreiferinnen Klara Mahle und Steffi Ebinger punkten und einen Spielstand von 10:7 im ersten Satz erarbeiten konnten. Leider konnte die Leistung nicht konstant hoch gehalten werden und der erste Satz musste aufgrund von Leichtsinnsfehlern noch mit 10:12 abgegeben werden. Im zweiten Satz fanden die Tannheimer Damen besser ins Spiel und konnten ein verstärkt schnelles Spiel mit kraftvollen Angriffsschlägen umsetzen, so dass Unterhaugstett keine Chance hatte und klar 3:11 unterlag. Auch im folgenden Satz machten die Mädels 5 Punkte in Folge, weshalb Kathi Friedrich die Nachwuchsspielerin Alisa Huber einwechselte. Mit tollen Abwehrparaden und kraftvollen Abschluss direkt auf den Nebenschläger konnte dieser Satz ebenso mit 11:7 gewonnen werden. Die Sicherheit nahm im vierten Satz jedoch wieder ab, viele Halblange und kurze Bälle der gegnerischen Angreiferin erschwerten das Spiel des SVT. Unnütze Eigenfehler und zu wenig Druck aus den Angaben verhalfen dem TV Unterhaugstett schließlich zu den entscheidenden 4 Punkten, um den vierten Satz mit 11:8 abzuschließen. Um die Angaben der gegnerischen Angreiferin zu entschärfen, entschied sich Kathi Friedrich, die Mannschaft intern umzustellen. Dennoch begann der fünfte Satz denkbar unglücklich mit Absprachefehlern und unkonstanter Spielweise, die zu einem Rückstand von 1:5 führten. Die nachfolgende Aufholjagd wurde durch die 135 Zuschauer unterstützt, die die Mannschaft bei jedem Ballwechsel anfeuerten. Die psychische Stärke und Kreativität, die das Team beispielsweise auch im vergangenen Spieltag ausgezeichnet hat, konnte jedoch nicht konstant abgerufen werden, so dass der entscheidende Satz mit 8:11 verloren ging und der SVT eine Niederlage einstecken musste.
Die zweite Partie wurde von den Gästen TV Unterhaugstett und TV Niedernhall bestritten. Auch wenn die Schwarzwälder engagiert spielten und um jeden Ball kämpften, siegte die Erfahrung und die Mannschaft um die ehem. Nationalspielerin Eva Krämer im ersten Satz mit 11:6 Punkten. Auch der zweite Satz ging klar mit 11:6 Punkten an die Niedernhaller Damen, die die von der langjährigen Nationalschlägerin Bianca Mollenhauer am Spielfeldrand unterstützt wurden. Das durchwegs stabile und ruhige Spiel setze sich im dritten Satz fort. Auch wenn die Unterhaugstetter lange und kraftvoll geschlagene Bälle dagegen hielten, ging der letzte Satz mit 11:9 an den TV Niedernhall.
Gegen diesen Gegner rechnete sich der SV Tannheim wenig Chancen aus und konnte daher umso ruhiger und ohne Druck in die dritte und letzte Partie des Spieltages starten. Diese Taktik führte zu einer lockeren, aber dennoch konzentrierten Stimmung, die prompt mit Punkten und dem Spielstand von 5:1 belohnt wurde. Mit Kampfgeist und Konzentration konnte der Vorsprung bis zum 11:8 weitergeführt werden. Der zweite Satz begann ausgeglichen und wurde gegen Ende durch gute Ballwechsel und Angriffsfehler der Tannheimerinnen richtig spannend. Beim Punktestand von 10:11 konnte erneut der Ausgleich erkämpft werden. Dennoch fehlte für den Satzgewinn die Konstanz sowie das Quäntchen Glück: durch zwei Fehler im Angriff ging der Satz mit 13:15 an den TV Niedernhall.
Die kurzen Angaben sowie Angaben auf die Hauptschlägerin Klara Mahle machten dem Team vermehrt zu schaffen, so dass der dritte Satz nach ausgeglichenen Ballwechseln auch verloren gegeben werden musste. Das Spiel gewann im vierten Satz wieder an Ruhe und Gelassenheit, als der SVT eine 3-Punkte Führung aufbauen konnte. Durch guten Zusammenhalt und verbesserte Absprachen gelang es, die Führung bis zum 11:8 zu halten und damit einen fünften, finalen Satz zu sichern. Zu Beginn des Satzes konnte der SVT, erneut mit Eigenfehler gestartet, vier Bälle aufholen und mit einer 6:5 Führung das Spielfeld wechseln. Dennoch nahm die Nervosität und damit die Unsicherheit mit jedem verlorenen Ball zu, so dass Niedernhall fünf Punkte in Folge setzen konnte und damit den Satz und das Spiel gewann.
Trainierin Kathi Friedrich zeigte sich trotz der zwei Niederlagen dennoch zufrieden mit ihrer Mannschaft. „Zwar gehen wir ohne Punkt aus dem Spieltag, trotzdem ist es toll, dass die Mannschaft so gut mit erfahrenen Mannschaften wie Niedernhall mithalten kann. Ich bin stolz, dass besonders die Abwehrleistung von allen Spielern aus dem Training bereits umgesetzt werden konnte. Jetzt müssen wir nur noch lernen in brenzligen Situationen die Ruhe zu bewahren und Leichtsinnsfehler zu vermeiden"
Aufgrund des guten Satzverhältnisses steht der SV Tannheim nach dem zweiten Spieltag mit einem Punktestand von 2:6 auf Tabellenplatz 6, vor dem TSV Gärtringen (2:6 Punkte), dem TV Unterhaugstett (2:6 Punkte) und dem TV Bretten (0:8 Punkte). Die Damen wollen am nächsten Spieltag (13.12.15) in Gärtringen ihr Können wieder unter Beweis zu stellen.